Das 9. afrikanische Kontinentaltreffen in Burkina Faso

Unter dem Motto „Lasst uns überall und jederzeit für den Frieden eintreten!“ fand vom 21. Oktober bis 2. November 2013 in Ouagadougou, der Hauptstadt von Burkina Faso, das 9. Kontinentaltreffen der Afrikanischen Bewegung der arbeitenden Kindern und Jugendlichen (MAEJT/AMWCY) statt.

An dem Treffen nahmen knapp 100 Delegierte aus 26 Ländern teil. Die jungen Delegierten und ihre Begleiter*innen kamen aus folgenden Ländern: Benin, Burkina Faso, Burundi, der Demokratischen Republik Kongo, Äthiopien, Gambia, Ghana, Guinea, Guinea Bissau, Elfenbeinküste, Kamerun, Kenia, Tschad, Madagaskar, Mali, Mauretanien, Niger, Nigeria, Uganda, Ruanda, Senegal, Sierra Leone, Tansania, Togo, der Zentralafrikanischen Republik und Zimbabwe.

Auf dem Treffen wurde ausgewertet, welche Fortschritte es in den verschiedenen Ländern bei der Umsetzung der Rechte der arbeitenden Kinder gab und welchen Einfluss die Bewegung erlangte. Es fanden Workshops zu Themen statt, wie Kommunikation, Ausbildung, einkommenserzeugende Aktivitäten, Organisation und Koordination, die „12 Rechte“, die bei der Gründung  der MAEJT/AMWCY beschlossen worden waren, sowie der Schutz von Kindern und Jugendlichen bei der Arbeit. Am Ende wurde ein Aktionsplan erstellt.

Seit ihrer Gründung im Jahr 1994 ist die Bewegung kontinuierlich gewachsen.  Eine Zählung ergab, dass gegenwärtig in der Bewegung 212.314 arbeitende Kinder und Jugendliche aktiv sind. In den einzelnen Ländern existieren 3481 Graswurzelgruppen, die in 340 lokale Vereinigungen zusammengeschlossen sind.  In 22 von 26 Ländern gibt es eine Koordination auf nationaler Ebene.

Der Aufschwung der Bewegung wird als das Ergebnis der internen Vernetzung und Kommunikation, sowie der Bewusstseinsarbeit und Anwaltschaft, kombiniert mit Präventionsarbeit und unterstützenden Aktionen gesehen. Der Zusammenschluss ermögliche den Kindern und Jugendlichen, sich effektiver selbst zu schützen, Missbrauch und Ausbeutung zurückzudrängen und ihre Bildung und Ausbildung zu verbessern.

Die Delegierten stellten fest, dass immer mehr arbeitende Kinder und Jugendliche Teil von Entscheidungsgremien auf lokaler, nationaler oder regionaler Ebene geworden sind. Einige Regierungen würden sogar MAEJT/AMWCY-Mitglieder konkret anfragen, wenn es um kinderrechtsspezifische Anliegen in ihren Ländern ginge. In November 2012 erhielt die MAEJT /AMWCY Beobachterstatus im African Committee of Experts on the Rights and Welfare of the Child der Afrikanischen Union.

Während des Treffens hatten einige Delegierte die Gelegenheit, sich auf einer Skype-Konferenz mit arbeitenden Kindern und Jugendlichen u.a. aus Kambodscha, Vietnam und dem Jemen auszutauschen.

Der Aktionsplan sieht vor, bis zum nächsten Kontinentaltreffen in zwei Jahren

  • weitere Graswurzelgruppen aufzubauen und arbeitende Kinder zu aktivieren, sich für ihre Rechte einzusetzen,
  • die Koordinationsgruppen nachhaltig zu stärken,
  • weitere Mitglieder anhand des MAEJT/AMWCY-Methodenhandbuches für effizientes Ressourcenmanagement auszubilden,
  • bis zu einer Million Kinder und Jugendliche zu erreichen und  möglichst viele von ihnen als Mitglieder sowie Erwachsene als Unterstützer*innen zu gewinnen.

Das Treffen wurde von den NGOs Enda Third World und Youth in Action unterstützt. Als Gäste nahmen Vertreter des burkinischen Arbeitsministeriums sowie von weiteren Regierungs- und Nichtregierungsorganisationen (Plan International, Save the Children, UNICEF, International Social Service, Terre des Hommes, GIZ ) teil.

Aktualisiert: 20.11.2013